Die Schulstrasse
Chancen und Einsatzbereiche
Die Schulstrasse hat viele Vorteile: Sie ermöglicht eine sichere Umgebung und fördert die gesunde Bewegung der Schulkinder. Vor Unterrichtsbeginn und nach Schulschluss ist die Durchfahrt für den motorisierten Verkehr gesperrt. Das Modell der Schulstrasse kommt in verschiedenen Ländern Europas bereits erfolgreich zum Einsatz.
Die Schulstrasse kurz erklärt
Wenn die Durchfahrt für den motorisierten Verkehr vor und nach Schulschluss rund um das Schulhaus oder den Kindergarten für eine bestimmte Zeitdauer gesperrt wird, wird von einer Schulstrasse gesprochen. Sie ermöglicht eine sichere Umgebung und fördert dadurch die gesunde Bewegung der Schulkinder.
Die Schulstrasse befindet sich unmittelbar vor dem Eingang zur Schule. Damit die Schulkinder sicher zu Fuss oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen und sie auch wieder verlassen können, wird die Durchfahrt für den motorisierten Verkehr vor Unterrichtsbeginn und nach Schulschluss mit einer geeigneten Signalisation gesperrt.
Sind Anwohnende von der Schulstrasse betroffen, darf der Strassenabschnitt der Schulstrasse mit der nötigen Vorsicht und mit angepasster Geschwindigkeit befahren werden.
Das Modell der Schulstrasse kommt in verschiedenen Ländern Europas bereits erfolgreich zum Einsatz. Beispiele aus Belgien, Frankreich, England, Österreich und Italien werden weiter unten unter «Good Practice in Europa» aufgeführt. In der Schweiz ist das Modell weniger bekannt, stösst aber jüngst in den Gemeinden zunehmend auf Interesse.
Broschüre: Die Schulstrasse – Chancen und Einsatzbereiche
Die Broschüre «Die Schulstrasse – Chancen und Einsatzbereiche» vermittelt alles, was Sie über die Schulstrasse wissen müssen.
Die Vorteile einer Schulstrasse
Eine Schulstrasse ermöglicht es, die Strassen rund um die Schule oder den Kindergarten 30 bis 45 Minuten vor Schulbeginn sowie nach Schulschluss für den motorisierten Verkehr zu sperren. Während dieser Zeit werden diese verkehrsfreien Strassenabschnitte zu Orten des Austauschs und der Geselligkeit, an denen die Kinder mit Freude den zusätzlich verfügbaren Strassenraum für sich in Anspruch nehmen. Die Schulstrasse wird zur Strasse der Kinder.
Sehr hohes Sicherheitsniveau in unmittelbarer Nähe der Schule, wo sich die meisten Kinder aufhalten. Gefährliche Manöver und unübersichtliche Situationen durch Kinderhol- und -bringdienste entfallen.
Für die Schülerinnen und Schüler wird es mit der Schulstrasse noch attraktiver, ihren Weg zur Schule zu Fuss oder mit dem Velo zurückzulegen statt mit dem Elterntaxi.
Reduktion der Luftverschmutzung in unmittelbarer Schulhausnähe.
Die Schulstrasse hat auch eine soziale Bedeutung. Sie schafft einen Ort der Geselligkeit ausserhalb der Schule, an dem die Kinder frei spielen und ihre Eltern sich entspannen und vernetzen können.
Während der Zeit der höchsten Nutzung durch die Kinder und ihre Eltern generiert die Schulstrasse temporär einen attraktiven öffentlichen Raum, mit hoher Sicherheit, besserer Luftqualität und wenig Lärm.
Ein Bericht des UNICEF zeigt, dass das Modell Schulstrasse in der Regel auf hohe Akzeptanz in der Bevölkerung stösst.
Schulstrasse verstärkt positiven Wirkungskreis
Schulstrassen reduzieren den Autoverkehr in der Umgebung von Schulen und verhindern, dass Autos vor dem Gebäude parken oder mitten auf der Strasse stehen bleiben. Das macht diesen Teil des Weges sicherer und beruhigt gleichzeitig die Eltern, die ihre Kinder dann zu Fuss oder mit dem Fahrrad zur Schule gehen lassen, anstatt sie mit dem Auto zu bringen, was den Verkehr noch weiter reduziert (Abbildung unten). Dieser positive Kreislauf erhöht nicht nur die Sicherheit der Kinder, sondern fördert auch ihre Autonomie, da sie nun häufiger allein zur Schule gehen dürfen.